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Details
Tocotronic - Die Unendlichkeit (2018)
vom: 29.01.2018
Downloads:
2035
Hochgeladen um:
19:33:25
Öffentlicher Name:
smiler10
Format:
mp3
Beschreibung:
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NFO:
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_____________________________________________________________________________ ::k4: a r t i s t :: Tocotronic t i t l e :: Die Unendlichkeit d a t e :: 2018-00-00 l a b e l :: Vertigo c a t n r :: g e n r e :: Alternative s o u r c e :: CD b i t r a t e :: 262 kbps avg e n c o d e r :: LAME 3.98.4 -V 0 t r a c k s :: 12 p l a y t i m e :: 45:28 s i z e :: 85.80MB tracklist 1 Die Unendlichkeit 5:29 2 Tapfer Und Grausam 3:43 3 Electric Guitar 4:04 4 Hey Du 2:02 5 Ich Lebe In Einem Wilden Wirbel 2:41 6 1993 2:44 7 Unwiederbringlich 4:16 8 Bis Uns Das Licht Vertreibt 4:10 9 Ausgerechnet Du Hast Mich Gerettet 3:18 10 Ich Wuerd's Dir Sagen 3:27 11 Mein Morgen 5:54 12 Alles Was Ich Immer Wollte War Alles 3:40 releasenotes Captain Buzz Lightyear lõsst gr³▀en: "In die Unendlichkeit, und noch viel weiter", so k³ndigt Dirk von Lowtzow im bereits ausgekoppelten Titeltrack und Opener des neuen Tocotronic-Werks die bevorstehende Reise an. "Die Unendlichkeit" setzt fort, was die letzte Platte, "Tocotronic (das rote Album)", erstmals lancierte, nõmlich die pers÷nliche Nõhe zwischen K³nstler und Publikum, aber auch das Konzept eines Albumkonzepts an sich, und schafft nur einen weitlõufigeren Rahmen. Einen unendlichen eben. So vereinen Tocotronic die (autobiografische) R³ckschau mit der Gegenwart und dem Ausblick: Nach dem bereits erwõhnten, die Universalitõt der Dinge proklamierenden Prolog spannen die Hamburger eine Klammer vom Coming of Age in der ersten Albumhõlfte, ³ber Gedanken zur Lebensmitte und dem Tod im zweiten Abschnitt, bis hin zum abermals holistische Ansõtze probenden Abspann "Alles, was ich immer wollte, war alles". Dem so abgesteckten Pfad entsprechend wagen Tocotronic den ein oder anderen musikalischen Ausflug, und verpassen den Tracks einen jeweils zutreffenden Sound, der sich dem Gef³hl des Titels oder aber schlicht der zeitlichen Einordnung unterordnet. Aber der Reihe nach: Den sphõrischen, infernal ausstaffierten Shoegaze-Klõngen von "Die Unendlichkeit" folgt das unaufgeregte "Tapfer und grausam", das zunõchst fast akustisch auskommt und dabei weiche Violinen integriert, wõhrend es die Kindheit Revue passieren lõsst und im letzten Drittel Rick McPhail ein Gitarren-Solo g÷nnt. Die offenbar bereits im Infantenalter gehegte Liebe zur "Electric guitar" thematisiert das gleichnamige St³ck mit flottem Rhythmus und einer Flasche Apfelkorn. "Du" nennt von Lowtzow sein sechssaitiges Gegen³ber, im Songverlauf aber mogelt sich eine weitere Person ins Geschehen, die er ebenso anspricht: der Partner erster sexueller Erfahrungen im Teenager-Alter. "Sex and drugs im Elternhaus", lautet so die essenzielle Zeile, die zwischen verlockender Spannung und verheerender Scham fast alles beinhaltet. Die Erfahrung gestaltet sich aber durchweg positiv, denn mit neuem Selbstbewusstsein nõhert sich anschlie▀end der vorausgekoppelte Garage-Rock-Brecher "Hey Du", der vom Anderssein in der Provinz berichtet, und die Zeile "Bin ich was, das Du nicht kennst / Dass Du mich Schwuchtel nennst" schon allein aufgrund ihrer expliziten Ausdrucksweise tief ins Herz brennt. Ebenso lõsst "Ich lebe in einem wilden Wirbel" die Gitarren tanzen, wõhrend "1993" zunõchst mit gew÷hnungsbed³rftiger Autotune-Einleitung aufwartet, um dann so richtig loszurocken. Auf flotten Sohlen beschreibt es den Weg aus der "Schwarzwaldh÷lle" nach Hamburg. Dem Verlangen nach Freiheit untergeordnet, erscheint der einhergehende Abschied fast unwichtig, gleichzeitig ist die Erzõhlung vom blutigen Gesicht nach dem Tresensturz auch 25 Jahre spõter noch legendõr. Die ungewohnte Grenzenlosigkeit, die neuen Ufer, sie verleihen Fl³gel. Doch der im Gr³ndungsjahr der Band angesiedelte Track beschlie▀t gleichzeitig die erste, jugendlich aufbegehrende Hõlfte der Platte. Mit "Unwiederbringlich" stehen d³sterere Zeiten ins Haus: Streicher und Fl÷ten erklingen wie tickende Uhren, denn jemand Nahestehendes liegt im Sterben. Zur³ckblickend kontrastiert der Titel das Gestern und Heute: "Es gab noch keine Handys", hei▀t es da, und so erfõhrt der Erzõhler erst bei seiner Ankunft in der Heimat vom Tod der geliebten Person. Was folgt, ist Depression: "Bis uns das Licht vertreibt" macht mit dem Protagonisten die Nacht zum Tag und sehnt sich nach Nõhe. Ein schmerzerf³lltes Piano, das den zackigen Breakbeat ³berlagert, untermalt dabei die Stimmung zwischen panischer Hektik und tieftrauriger, in der Sucht gefangener Ohnmacht. Es wird Zeit f³r eine Erl÷sung: Hier ist es der Umzug nach Berlin und bzw. oder ein neues Gegen³ber. "Nicht sch÷n und doch kein Biest", ist zwar kein sonderliches Kompliment, das gro▀e Dankesch÷n zwischen dramatischen Geigen und flirrenden Gitarrensaiten aus "Ausgerechnet Du hast mich gerettet" daf³r umso mehr. "Ich w³rd's Dir sagen" tauscht die Seiten und nimmt sich in Begleitung der Akustischen liebevoll einer besorgten Seele an, bevor das endzeitliche "Mein Morgen" mit seinen Glockenspielen und Achtzigerjahre-Anspielungen mit der Ausleitung des Kanons beginnt, und auf die eigene Unerheblichkeit, das Kleinsein im gro▀en Ganzen verweist und ein gedankliches Entr³ckungs-Experiment wagt, vom Begrenzten ins Nimmerendende. So ist das abschlie▀ende "Alles, was ich immer wollte, war alles" als Fazit einer gelungenen Unternehmung zu betrachten: "Was ich geschrieben habe, wird jetzt ausradiert / Als hõtt' es niemals wirklich existiert", singt von Lowtzow und stellt sich trotzig dem Lauf der Dinge entgegen, wõhrend die Gitarre rotzig den negierenden Aufstand untermalt. Ein musikalisiertes "Alles oder nichts", das im Zwischenmenschlichen finaler Weise sein Seelenheil findet. Der Facettenreichtum von "Die Unendlichkeit" und seinen Geschichten ist in Schriftform kaum wiederzugeben. Obwohl die Spieldauer locker unter einer Stunde bleibt, wiegt es wahnsinnig schwer, ist zum Zerbersten vollgestopft mit Details û sowohl erzõhlerisch als auch im musikalischen Sinne. Das Pers÷nliche im Vordergrund ist dabei so fesselnd, dass seine Brisanz im Augenblick des H÷rens den Z³ndstoff aus gesellschaftlichen Fragen saugt, die in diesen Zeiten ansonsten so angebracht erscheinen. Dabei gehen die Hamburger noch ein St³ck tiefer als auf "Tocotronic (das rote Album)", denn nicht die Leichtigkeit ist hier das treibende Element, sondern vielmehr die Schwermut. Obgleich die erste Albumhõlfte sich aus juvenilem Sturm und Drang speist, begleitet die Retrospektive immer auch der Schmerz. Trotzdem û und das ist das Bemerkenswerte û bringt fast jeder Song auch einen fr÷hlichen Singalong mit sich. So zeigt sich die Universalitõt der Dinge abschlie▀end als Konzept, das jeglichen Gram aufzusaugen wei▀, weil ein ³bergeordneter Blick neue Einordnungen bereithõlt. Denn vom Mond aus betrachtet spielt das alles hier gar keine so gro▀e Rolle. www.tocotronic.de _____________________________________________________________________________ Tocotronic-Die_Unendlichkeit-CD-DE-2018-k4
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